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Die Kommentare zur PZB erreichen mehr und mehr BA-würdige Längen, doch zu jeder wissenschaftlichen Arbeit gehört auch ein Ausblick, wie es woanders läuft.
Der gemeine deutsche Tf dürfte jetzt einen Riesenschreck kriegen, wieso ich mit 28 mph (immerhin 46 km/h) auf ein haltzeigendes Signal zufahre. Selbst für Überfahren auf Befehl zu schnell.
Ganz einfach: Das weiße Licht unten sagt mir, dass das Signal nur auf rot steht, weil es die Geschwindigkeit prüft - es ist ein sogenanntes Timer-Signal: Ein Gleiskontakt, der je nach Höhe der zu fahrenden Geschwindigkeit in entsprechender Entfernung zum Signal angebracht ist, startet eine Zeitschaltuhr, die die Zeit an Sekunden herunterzählt, die man bei Einhalten der Geschwindigkeit braucht, um das entsprechende Signal zu erreichen. Soll heißen: Hier muss ich 30 mph einhalten, fahre ich also kleiner gleich 30, läuft die Zeit ab, bevor ich am Signal bin und es schaltet auf grün. Bzw. gelb, wenn dahinter noch mehr Timer kommen, so wie hier. Der weiße Punkt kann je nach Örtlichkeit* auch ein weiß leuchtendes "S" für Speed sein.
Einfach ignorieren ist trotzdem nicht: Ist man schneller als erlaubt, gewährt man dem Signal keine Zeit zum Umschalten, beim Überfahren löst die Fahrsperre aus und wirft sofort den Anker. Und vermutlich ist man seinen Job für eine gewisse Zeit los, die MTA versteht angesichts ihrer unfallträchtigen Geschichte weniger Spaß bei der Sicherheit als man vermuten würde. Im Simulator ist es so, dass die Signale recht präzise arbeiten. Hier wurde der Abschnitt auch in der nächsten Millisekunde gelb. In echt sind die Kontakte und Uhren teilweise so alt und langsam, dass man in der Fahrschule lernt, die Prüfgeschwindigkeiten GROSSZÜGIG zu unterfahren - 30 mph? Mach mal lieber 20 draus. Das ist allerdings ein Problem, welches die MTA seit 2018 verstärkt angeht, um die Reisegeschwindigkeit der Subway wieder zu erhöhen.
*In diesem Fall IND Concourse Line kurz vor 161 St-Yankee Stadium. |